16.07.2017
Vom X-Press komplett überfahren

Angesichts prekärer Personalsituation gegen Aufstiegs-Aspirant kein Bein an die Erde bekommen

Was ist schwärzer als rabenschwarz? Richtig! So muss man den Tag bezeichnen, den Football-Regionalligist Neu-Ulm Spartans erwischt hat beim Rückspiel in der laufenden Meisterschaftsaison gegen den Landsberg X-Press. Der Gast war nicht zu stoppen und überfuhr die Spartans mit 0:76 (0:21 / 0:21 / 0:21 / 0:13). "So ganz viel kann ich zu gesten kaum sagen", gibt Spartans-Cheftrainer Daniel Koch noch einen Tag nach dem Spiel unumwunden zu, um dann trocken festzustellen:"War ja wirklich ne satte Packung."

Tatsächlich gibt es da nichts zu beschönigen. In der zur Zeit prekären Personalsituation ist kaum ans Punktesammeln zu denken, noch weniger ans Siegen. Weitere Ausfälle in der Offense-Line vor diesem Spiel ergaben die unhaltbare Lage, dass nur noch sage und schreibe ein einziger gelernter O-Liner zur Verfügung stand. Zur großen Unerfahrenheit seines Teams, auf das Koch dennoch aufgrund der für ihn deutlich sichtbaren Moral "unglaublich stolz" ist, kommt die aus den Negativ-Erlebnissen der anhaltenden Niederlagenserie mangelnde Selbstsicherheit und Nervosität - abzulesen auch aus den sieben oder acht Ballverlusten im Spiel gegen den X-Press.

"Nach dem kleinen Hoch von letzter Woche ist das natürlich ein herber Dämpfer, diese größte Schlappe, welche wir Spartaner bisher einstecken mussten", bedauert der Coach. Er weiß: "Jetzt gilt es, das Mögliche zu tun, um die Personalsituation bis zum Straubing-Spiel in zwei Wochen irgendwie zu verbessern und parallel natürlich gespannt auf die Ergebnisse der Knights zu sehen."

Nach zehn Wochen ohne Unterbrechung kommt es darauf an,wer von der Offense Line fit wird. Insbesondere müssen die Spartans einfach auf fremde Hilfe hoffen, wenn sie die Liga halten wollen. Es kommt eben darauf an, ob die Franken Knights womöglich doch die Burghausen Crusaders schlagen können, die allerdings im Parallelspiel den Spitzenreiter Straubing Spiders mit 44:35 nach Hause geschickt haben.
 

Landsberg bleibt mit dem Kantersieg gegen Neu-Ulm auf Meisterschaftskurs und machte zudem weiter Boden gut gegenüber Straubing. Beide werden dann das letzte Spiel dieser Meisterschaftssaison bestreiten, und womöglich entscheidet sich dann, wer von beiden den Titel holt. Da könnten die 76:0 Punkte gegen die Spartans noch mal eine Rolle spielen. Dass die Neu-Ulm dann noch ein Regionalligist ist - das hoffen sogar alle Konkurrenten in der Liga, so wie X-Press-Cheftrainer im Interview nach dem Treffen am Samstag. Der Grund: Alle schätzen das "so sypathische wie faire Team".

Fotos: Felix Sander

« Zurück