Beim bislang einzig verlustpunktfreien Liga-Primus war kein Blumentopf zu gewinnen
Es war das erwartet schwere Auswärtsspiel: Straubing hat bei seinem Heimspiel am Sonntag seinen Stand als Titel-Favorit mit dem Sieg auch gegen die Neu-Ulm Spartans solide behauptet. Am Ende stand es 43:8 (16:0 / 7:6 / 7:0 / 13:2). Die Spiders sind nun, nachdem der bisher punktgleiche Tabellenzweite Landsberg X-Press gegen die München Rangers erstmals ein Spiel verloren (29:41) und die zwei Punkte abgegeben hat, alleiniger Tabellenführer.
Bei den Spiders war vor allem die Offense stark - sowohl im vom Import-Quarterback Mark Wright maßgeblich getragenen Pass- als auch Lauf-Spiel. Ihre Defense hatte allerdings die eine oder andere Lücke, welche die Spartans durch lange Läufe des sehr gut aufgelegten Running-Back Mac Retto sehr wohl zu nutzen wussten. Aber wegen der schwierigen Personalsituation im Angriff waren die Gäste aus Neu-Ulm letztlich doch nicht variantenreich genug, als dass sie Straubing wirklich in Bedrängnis hätten bringen können.
Bei den Spartans weigern sich alle, angefangen vom Vereinsboss Klaus Weiß über den Headcoach Daniel Koch bis zu den Spielern, Jammertiraden über unglückliche Umstände abzulassen. Aber der Beoabachter muss feststellen: Es kommen einfach etliche unglückliche Umstände zusammen, welche die Pechsträhne etwas verständlich erscheinen lassen. Eigentlich hätten die Spartans nach dem ursprünglichen Terminkalender frei gehabt, weswegen einige Spieler private Verpflichtungen terminiert hatten. So aber musste das ursprünglich als Saisonauftakt angesetzte Match, welches wegen des damals unbespielbaren Platzes verschoben werden musste, jetzt nachgeholt werden. Die Spiders hatten allerdings am Wochenende davor spielfrei, nutzen das für gezielte Trainingseinheiten und konnten ausgeruhter in das Treffen gehen. Den Spartans hätte ein spielfreies Wochenende auch mal gut getan; stattdessen müssen sie nun Woche für Woche ran – wobei durch Verletzungen auch entscheidender Athleten in beiden Mannschaftsteilen zusätzliche Schwierigkeiten zu bewältigen sind.
Mitgereiste Spartans-Fans urteilten: „Respekt für dieses Ergebnis. Es hört sich für alle Unbeteiligten recht deutlich an. Aber trotz enormer verletzungsbedingter Ausfälle haben es unsere Jungs geschafft, gegen den Meisterschaftsfavoriten Nummer eins 16 Punkte weniger einstecken zu müssen als im letzten Jahr!“
Spartans-Headcoach Daniel Koch: „Die nächsten Spiele werden für uns sehr entscheidend sein, wenn wir mit dem Abstieg nichts zu tun haben wollen. Vor allem das Heimspiel gegen Tabellen-Schlusslicht Franken Knights nächste Woche muss gewonnen werden. Da hoffen alle in Sparta natürlich auf eine große Zuschauerkulisse und deren Unterstützung.“ Das Hinspiel in Rothenburg hatten die Spartans ja mit 38:0 gewonnen. Aber wegen der langen Verletzten-Liste, auf der auch entscheidende Akteure erscheinen, wird ein Kraftakt nötig sein, wenn man die Oberhand behalten will.
Fotos: Sanni Maus