26.06.2023
Drei Viertel ziemlich mau - im Vierten dann aber: WOW

Die Footballer im TSV Neu-Ulm bügeln im Heimspiel gegen Munich Cowboys II  mit fulminantem Finish einen  schwachen Beginn aus.

Am Ende heißt es 35:6. Damit behaupten sie sich weiter an der Tabellenspitze in der Regionalliga Süd. Auswärtige, fachkundige Beobachter loben im Footballforum: "Neu-Ulm am Samstag mit leichten Anlauf Schwierigkeiten souverän gewonnen und wieder einmal gezeigt was dieses hervorragend gecoachte Team alles so kann! Immer wieder gerne vor Ort, Gesamtpaket aus Football und Gameday Angebot einfach toll! Spielerich und aus Coaching Sicht, ist Neu-Ulm einfach DAS Team dieses Jahr."

Wer angenommen hatte, beim Heimspiel gegen die Munich Cowboys II würden die TSV Neu-Ulm Spartans nix, aber auch gar nix anbrennen lassen, wird sich verwundert die Augen gerieben haben: Hatte doch der Aufsteiger aus Neu-Ulm nicht nur das Hinspiel zum Saisonauftakt in München mit 17:8 gewonnen, sondern dann bis auf ein Match (gegen Nürnberg Rams) alle anderen Begegnungen mehr als klar gewonnen und längst die Tabellenspitze erobert. Somit war das Team eindeutig Favorit. Pustekuchen – am Ende hieß es zwar 35:6 (7:6 / 0:0 / 0:0 / 28:0), aber bis zum letzten Quarter taten sich die Neu-Ulmer Football-Cracks auf heimischen Grund im Dietrich-Lang-Sportzentrum erstaunlich schwer gegen die zweite Mannschaft des Erstligisten aus der Isarmetropole – um dann allerdings nochmal kräftig aufzutrumpfen.

Obwohl die erste Angriffsserie direkt zum 7:0 führte (Lauf -Touchdown durch Running Back #34 Dirk Mainka, Extrapunkt #56 Max Walser), konnten die Gäste durch einen Patzer in der Abwehr zum 7:6 verkürzen und diesen Stand bis zur Pause und lange darüber hinaus halten. Unter anderem ein eroberter Fumble durch #91 Steffen Ganghof verhinderte Schlimmeres.

Offense Coordinator Carter Gusway: "Das Spiel war ein Spiegel unserer Trainingswoche. Wir konnten uns nicht so vorbereiten wie sonst üblich und nötig." Denn am Dienstag musste das Training bei Gewitter nach etwa einer halben Stunde abgebrochen werden, am Donnerstag verlegten die Trainer bei erneuter Gewitterwarnung kurzfristig in die Halle, konnten dort aber nur ein reduziertes Training abhalten. Im Spiel drückte sich das durch etliche mentale Fehler und viele technische Strafen aus, die den Spartans-Angriff in guten Phasen immer wieder zurückwarfen.

So kam es, dass die hart kämpfenden Gäste der Munich Cowboys 2 zu Beginn des 4. Viertels sogar kurz vor der ersten Führung standen. Nur wenige Meter vor der Spartans-Endzone konnte die Abwehr einen vierten Versuch stoppen, indem sie einen Fumble eroberte. Das war dann allerdings der benötigte Weckruf. In der folgenden Angriffsserie stürmte Quarterback #7 Hunter Sturgeon über 50 Yards mit einem fulminanten Lauf in die gegnerische Hälfte, kurz darauf vollendete Running Back #25 Yosley Povea mit einem Lauf-Touchdown. Die Defense eroberte den Ball dann durch zwei Interceptions durch #6 Nicolas Prinz und #56 Max Walser zurück, die Offense bedankte sich mit schönen Lauf-Touchdowns durch #30 Felix Klein. Ein besonderes Highlight setzte dann noch Cornerback #22 Joshua Bocksrocker, der einen improvisierten Punt der Gäste fing und über 30 Yards bis fast in die Endzone trug. Den letzten Meter und auch Schlusspunkt zum 35:06 erzielte dann wieder #25 Yosley Povea. (alle 4 Extrapunkte sicher gekickt von Max Walser).

Headcoach Daniel Koch: "Das Spiel hat heute wieder gezeigt: Vom Niveau her liegen die Teams in der Liga sehr eng beieinander. Wir dürfen einfach nicht viele Fehler machen, nicht so viele wie heute, gerade auch auswärts bei den nächsten Gegnern, bei Amberg  sowie vor allem bei den Meisterschafts-Mitfavoriten und Tabellen-Zweiten aus Landsberg, wo doch beider Offense-Formationen immer recht viele Punkte aufs Scoreboard bringen. Heute bin ich jedenfalls stolz auf mein Team, weil die Männer am Ende so aufdrehen konnten - vier Touchdowns und drei Turnovers der Defense in einem einzigen Spielviertel sind wirklich stark. Das zeigt unser Potential, welches wir leider noch nicht immer konsequent abrufen, auch wenn wir uns stetig steigern."

Die Spartans sind nun eine Woche spielfrei, dann geht es am 9. Juli zum Mitaufsteiger Amberg Mad Bulldogs, die man letztes Jahr im Halbfinale schlagen konnte.

 

Text: pr4u
Fotos: @lea.photogrxhpy

 

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