01.03.2017
Martin Grunert auf dem Sprung ins U19-National-Team

Die Football-Jugendnationalmannschaft (U 19) nimmt Kurs auf die Europameisterschaft (im Juni in Paris). Auch die TSV Neu-Ulm Spartans stellen einen hoffnungsvollen Kandidaten für das Team: Martin Grunert. Der 18jährige war unter den 31 Nachwuchs-Cracks, die auf Grund bisher gezeigter Leistungen vorab bereits in den 100er-Kader aufgenommen wurden. Und nun ist bereits unter den besten 81. Im Gespräch zeigt er sich zuversichtlich, auch den entscheidenden Test Anfang April erfolgreich bestehen zu können: „Ich habe die Konkurrenten ja bereits kennengelernt und rechne mir gute Chancen aus. Die Tests schrecken mich nicht - ich spiele unter Druck besonders gut.“

Das Sichtungscamp am vergangenen Wochenende mit dem 100er-Kader, hat er tatsächlich schon überstanden. Auf der Facebook-Seite der Jugendnationalmannschaft wurde jetzt (8. März) publiziert: „Nach Sichtung der Videos des Camps, hat der Coaching Staff sich entschieden, 81 Spieler für das nächste Camp am 01. und 02. April nach Köln einzuladen. Nach diesem Zwei-Tage-Camp werden dann 45 Spieler ernannt, die Deutschland beim Qualifikationsturnier vom 02.-04. Juni in Almere/Holland vertreten."

Auch die Verantwortlichen bei den TSV Neu-Ulm Spartans, voran Headcoach Daniel Koch und Vereinsboss Klaus Weiß, welche die Szene bestens kennen, rechnen Martin Grunert gute Chancen aus. Koch: „Martin ist ein toller Athlet und durch seine Geschwindigkeit vor allem in der Manndeckung sehr stark. Ob er den Sprung schafft, wird also auch von den gesuchten Spielertypen abhängen. Den ersten Spartan in der Nationalmannschaft zu sehen, wäre natürlich ein Riesenerfolg für unser Programm, welches ja sehr auf den eigenen Nachwuchs baut.“

Martin Grunert, derzeit in der 12. Klasse am Ulmer Keplergymnasium, ist für einen Cornerback in der Defensiv-Abteilung eines Football-Teams beinahe schmächtig, wiegt bei 186 Zentimeter Körpergröße nur 77 Kilo. „Ich bin aber dabei zuzulegen“, gibt er zu Protokoll. Zum American Football hat er durch einen Schulkameraden gefunden, Anton Schoger, der seinerseits über das Big-Boys-Programm zu den Spartans gestoßen war und inzwischen der U19 entwachsen ist.

So richtig auf den Geschmack gekommen ist Martin Grunert aber durch einen kurzen USA-Trip und dann im Jahr 2014 / 15 durch einen einjährigen Aufenthalt in den Staaten als Gastschüler. „In der Highschool-Mannschaft hab‘ ich aufgrund meiner Vorbereitungszeit bei den Spartans relativ schnell Anschluss bekommen, hab‘ schnell gelernt, worauf es ankommt.“ Weil er zudem vorher acht Jahre Fußball gespielt hatte, wurde er im Highschool-Team zunächst als Kicker eingesetzt, reüssierte aber dann über ein paar Spiele im B-Team für die erste Mannschaft.

Wieder in der Heimat, machte er sofort bei den Spartans weiter. Zum Vorteil geriet im dabei, dass er in Amerika praktisch täglich trainiert hatte. „Ich hab‘ sogar auch noch an den Wochenenden immer freiwillig und selbständig gearbeitet.“ Mit dem, was er sich dabei draufgeschafft hatte, fiel er dann den Auswahl-Coaches – unter ihnen auch einige Nachwuchs-Scouts aus den Staaten – positiv auf.

Jetzt fokussiert sich Martin Grunert darauf, unter die besten 55 in Deutschland zu kommen und dabei zu sein, wenn die Nationalmannschaft Anfang Juni im Halbfinale des U19-Europameisterschafts-Qualifikationsturniers in Almere, Holland, auf die U19 der Schweiz trifft und dann – im Falle eines Sieges – auf die Gewinner des anderen Halbfinales Holland/Spanien. Nur die Mannschaft, die beide Spiele gewinnt, wird an der U19-EM in Frankreich teilnehmen.

Gastgeber Frankreich und der amtierende Europameister Österreich sind schon für die EM (14. bis 16. Juli 2017) qualifiziert. Komplettiert wird das an der EM teilnehmende Quartett durch den Sieger des Turniers in Holland sowie den Sieger des zweiten Qualifikationsturniers, den Italien, Russland, Serbien und Ungarn ausspielen.

Derzeit konzentriert sich Martin Grunert auf die schulischen Anforderungen und holt sich den Spaß am Football im Training bei den Spartans, von dem er schwärmt. „ Die Trainingsbeteiligung und Moral ist supergut. Wir sind teilweise bis zu 35 Leute, die immer da sind. Die neue Saison gehen wir sehr optimistisch an, weil viele von uns jetzt doch schon länger dabei sind. Wir haben viel Erfahrung gesammelt. Und wenn wir unser Potential wirklich abrufen, kann es eine schöne, erfolgreiche Saison werden.“

 

Bericht: H.Koch

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