02.09.2021
Nach Top-Start im „Bavarian Bowl“ heiß auf mehr

Zweites Spiel der Neu-Ulm Spartans am Sonntag gegen Passau wohl wegweisend

Nur das Wetter war mies. Die Stimmung bei den Neu-Ulm Spartans war dafür umso besser – erstes Match nach zwei Jahren und gleich ein ungefährdeter Sieg, im Heimspiel auf dem Kunstrasen des Dietrich-Lang-Stadions. 34:07 hieß es am Ende gegen die Augsburg Raptors. Diesem Auftakt des in drei Vierergruppen gegliederten Ersatz-Wettbewerbs „Bavarian Bowl“ folgt am nächsten Sonntag gleich ein zweites Heimspiel; da sind die Passau Pirates in Neu-Ulm zu Gast.



Gegen die Augsburger hatten die Spartans in der letzten Meisterschaftsrunde, die 2019 in der Bayernliga ausgetragen wurde, einmal gewonnen und einmal verloren und am Ende den Fuggerstädtern in einem Endspurt noch den zweiten Tabellenplatz abgeluchst. „Mit den Pirates kommt der nominell stärkste Gegner der Gruppe ‚White‘ des Wettbewerbs“, schätzt Spartans-Sportdirektor Daniel Koch. Immerhin waren die Passauer doch in ihrer letzten Meisterschaftsrunde noch Regionalligist.

Nach der Corona-bedingten langen Spielpause sind alle Teams kräftig durchgeschüttelt und neu aufgestellt. Bei den Spartans konnten im Winter aufgrund der fehlenden Trainingsmöglichkeiten nicht so viele neue Spieler ins Team gebracht werden wie üblich. Und mit Jan Steiger und Thomas Ghebrezghiher schafften zwei Spieler den Sprung ins Team der Stuttgart Surge in der neuen semiprofessionellen Liga ELF. Dafür kamen mit dem neuen Headcoach Coach Oscar Vasquez-Dyer wichtige Verstärkungen von den Biberach Beavers mit ins Team, und etliche junge Nachwuchsleute sind vorzeitig von der U19 ins Senior-Team gerückt. Deren Leistung auf dem Feld haben Vasquez-Dyer und seinen ganzen Staff schwer beeindruckt.

Positiv aufgefallen sind sowohl die beiden jungen Quarterbacks Joshua Bulling und Niclas Cates, die dieses Jahr noch U19 gespielt hätten, als auch: Neuzugang Robert Stark, der schon nach erst drei Monaten beim Football als Wide-Receiver mit zwei Touchdowns (jeweils nach Pass von Joshua Bulling !) Top Scorer wurde. Stark kommt aus dem Ulmer Basketball und war bisher im Nachwuchs der Ratiopharm Basketballer aktiv. Bulling setzte seiner Leistung eins drauf und  warf einen dritten Touchdown-Pass auf Heinrich Moor; Niclas Cates machte weitere 6 Scorer-Punkte durch einen Run.

„Die gesamte Defense war sehr stark und ließ Augsburg kaum zu Raumgewinn kommen“, stellen Vasquez-Dyer und Koch befriedigt fest, was sich auch am Touchdown von Marius Niepagen abzulesen ist, der einen Raptors-Angriff stoppte und nach seiner Interception den Ball postwenden in die gegnerische Endzone trug.

Der neue Headcoach, der ja seine (in diesem Heimspiel 35-köpfige Mannschaft) erstmals im Ernstfall kennenlernen durfte, räumt ein: „In der Offense gibt es noch einiges zu lösen, um weniger Fehler zu machen.“ Was nach zwei Jahren Pause und aufgrund der vielen jungen Akteure nicht verwunderlich ist. Neben Bulling und Cates standen in der Offense mit Robert Schoger, Jan Schmucker, Luca Stieglbaur und Janne Endl vier weitere Spieler als Starter auf dem Feld, die aus der Spartans-Jugend kommen und noch kein Spiel bei den Herren hatten.

Wie sind die Aussichten für den kommenden Sonntag? „Vom Wetter her hoffentlich besser“, sagen die Spartans, „so dass die Zuschauer das Spiel im Stadion genießen können.“

Die Defense wird besonders gefordert sein gegen die sehr passstarke Offense aus Passau. Wenn auch 2019 aus der Regionalliga abgestiegen, hatten die Passau Pirates um den gewieften Quarterback und Headcoach Andrew Griffin damals wie auch schon in 2018 (noch als Gegner der Spartans) einen Schnitt von 40 Punkten pro Spiel in der Offense, hatten aber in der Verteidigung jeweils noch mehr eben noch mehr Punkte kassiert, weshalb sie dann die Regionalliga-Saison Tabellenletzter blieben. Sollten sie in dieser Art auch im „Bavarian Bowl“ weiteragieren, stehen die Zeichen sehr gut für ein punktreiches und unterhaltsames Spiel.

Für die Spartans gilt es natürlich, den Gegner durch viel Druck auf den starken Quarterback zu limitieren und selbst mit fehlerfreier Offense eine noch stärkere Leistung als gegen Augsburg abzurufen.

Dabei sieht sich Head Coach Oscar Vasquez-Dyer besonders herausgefordert: Da die Pirates in diesem Jahr noch kein Spiel absolviert haben, sind sie ein bisschen eine Wundertüte – es gibt kein Video mit dessen Hilfe Vasquez-Dyer seine Spartans besser auf den Gegner einstellen könnte. Passau hingegen war mit einer Delegation am letzten Sonntag extra nach Neu-Ulm gekommen, um sich die Spartans anzusehen.

Für Sonntag gelten die am 2. September gelockerten Corona-Regeln in Bayern.

 

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