09.07.2017
Niederlage, aber: Schritt in richtige Richtung

Team wusste streckenweise zu überzeugen – In Halbzeit 2: Gastgeschenke verteilt

Bis zur Halbzeit im Football-Regionalliga-Heimspiel sah es ganz danach aus, als könnten die Neu-Ulm Spartans ihre erklärte Absicht verwirklichen und endlich mal wieder ein Match zu ihren Gunsten entscheiden. Da stand es 7:3 gegen die Burghausen Crusaders und es sah ganz nach einem Neu-Ulmer Erfolg aus. Entgegen ihrer Gewohnheit, nach der Pause einen Zahn zuzulegen und stärker zu werden, ließen die Gastgeber dann aber im dritten Quarter wie auch im Schlussviertel zwei Touchdowns des Gegners zu, konnten aber selbst nur ein Mal noch in die gegnerische Endzone gelangen. So endete das Spiel 14:31 (0:0 / 7:3 / 0:14 / 7:14). „Nach ner Niederlage ist es natürlich schwierig, völlig glücklich zu sein“, gibt Spartans-Cheftrainer Daniel Koch im Presse-Interview zu Protokoll, „aber ich sag mal so: Ich bin dennoch relativ zufrieden.“

Für die relative Zufriedenheit hat er seine Gründe: „Die erste Halbzeit war super. Wir haben ja lange Zeit geführt.“ Vor allem die Rückkehr des derzeit besten Runningback der Spartans, Mac Retto, hat die Offense augenscheinlich gehörig  wiederbelebt. Aber zur Halbzeit musste der Impulsgeber, der in den vorherigen Spielen aus familiären Gründen in seiner Heimat USA sein musste, vorsichtshalber passen – wegen des Verdachts auf Gehirnerschütterung. Kurz vor dem Halbzeit-Pfiff hatte sein Team sogar die Chance, auf 14:3 zu erhöhen können. Eine Interception 5 Yards vor der gegnerischen Endzone vereitelte aber diese Chance.

In der zweiten Halbzeit gestattete sich die Defense der Spartans einige Schwächen in der Passverteidigung, die Spieler-Trainer Scott Doherty (Headcoach und gleichzeitig Quarterback der Crusaders) mit Pässen auf vor allem seinen gut auf ihn eingespielten Wide-Receiver Michael Stadler ausnutzen konnte. Andererseits hat Spartans-Quarterback Matthias Glaser mit einem kurzen Lauf seinen ersten eigenen Touchdown gemacht.

„Heute war das auf jeden Fall ein deutlicher Schritt in die richtige Richtung“, analysiert Coach Koch das Spiel. Ihm hat gefallen, wie sein Team bei diesem Spiel den Ball bewegt hat. Koch weiß nicht genug zu loben das Engagement seiner zur Hälfte aus Football-Neulingen zusammengesetzten Drittliga-Truppe. Dass alle trotz der Niederlagenserie bei der Stange bleiben, im Training keine Anstrengung scheuen, sondern sich begeistert quälen und der Kader auch bei den Spielterminen keineswegs ausdünnt – das ringt ihm Respekt ab, beflügelt ihn selbst und lässt ihn positiv in die Zukunft blicken. Seine Hoffnung für die nahe Zukunft:

„Wenn Mac Retto nächste Woche wieder fit ist und wenn sich vielleicht ein bis zwei derzeit verletzte Stammspieler der Offense Line wieder zurückmelden, dann spielen wir in der Offense wieder mit zum Saisonende.“

Die weiteren Aussichten? Tabellen-Schlusslicht Franken Knights hat nach dem Kurzzeit-Hoch in Neu-Ulm im Parallelspiel gegen Liga-Primus Straubing Spiders deutlich verloren (63:34). Das bedeutet für die Spartans: Sie sind safe und haben mit dem Abstieg nichts mehr zu tun, wenn sie selbst noch ein Spiel gewinnen oder wenn die Knights das nächste Match verlieren.

Header-Collage: Ralf Giesler

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