Spartans zeigen: Sie meinen es ernst mit dem Saisonziel "Wir wollen am Ende unter den ersten Drei landen"
Polizei-Schutz wurde nicht gebraucht. Das Match war äußerst fair, aber: Die beiden Cars am Eingang zum Stadion waren ein zur Sportart passender Blickfang.
Im vorletzten, einem insgesamt sehr unterhaltsamen Heimspiel haben die TSV Neu-Ulm Spartans ihre Ambitionen in der American Football-Regionalliga Süd vor rund 700 Fans eindrucksvoll unter Beweis gestellt: Mit 28:15 (7:0 / 7:3 / 0:6 / 14:6) haben sie den Mitaufsteiger Franken Knights aus Rothenburg ob der Tauber nach Hause geschickt und mindestens mal den zweiten Tabellenplatz gesichert. Damit gelang auch die Revanche gegen Team, welches ihnen im vergangenen Jahr die einzige Niederlage verpasst hatte, an derselben Stelle im heimischen Dietrich-Lang-Sportzentrum, ausgerechnet im Playoff-Finale der Bayernliga.
Ein paar Fans mehr hätten sich die Spartans schon gewünscht, aber die Tribüne war nicht nur gut besetzt, sondern es kam auch mächtig support von dort.
Die Spartans hatten schon das ganze Jahr eine starke Lauf-Offense. Wie das aber tatsächlich aussehen kann, wenn sie personell aus dem Vollen schöpfen können, haben die Footballer gegen die Franken Knights gezeigt. Mit Dirk Mainka (#34), Rückkehrer Mac Retto (#4), Yosley Azcuy-Povea (#25) und Felix Klein (#30) standen gleich vier Running Backs im Aufgebot, die auch allesamt abwechselnd sehr starke Läufe hingelegt haben – jeder mit seiner speziellen Art, so dass die Offense kaum auszurechnen war.
Zwischendurch schärfte Coach Koch bei der Defense immer wieder nach
Das Spiel startete auch direkt so: Nach dem Kickoff der Knights mussten die Spartans tief im eigenen Feld, an der 9-Yard-Linie, starten, stürmten aber unaufhaltsam mit sieben beeindruckenden Läufen über die insgesamt 91 Yards das erste Mal die Endzone. Den Extrapunkt kickte Max Walser (#56). Wenig später, in der ersten Angriffsserie der Gäste, gelang Linebacker Walser dann auch eine Balleroberung. Er roch den Pass von Gäste-Quarterback Robert Parks, sprintete in den Passweg und fing eine Interception. Die Knights kamen dann allerdings besser ins Spiel, konnten zunächst Schlimmeres verhindern und kickten dann auch noch ein Field Goal zum 7:3.
Rothenburg schenkte den Spartans auch diesmal nix.
Headcoach Daniel Koch: "Gerade zu Beginn haben wir unseren Game-Plan sehr gut ausgeführt. Der abgefangene Ball von Max war ein Beleg dafür, denn wir hatten genau über diese Angriffsvariante der Rothenburger in der Woche vorher bei der Vorbereitung auf dieses Match viel gesprochen."
Nach dem Sieg gegen den unangenehmen Gegner ist die Freude an den Gesichtern abzulesen
Nach einigen Minuten ohne Punkte für beide Seiten kam es knapp vor der Halbzeit-Pause zu einer prekären Situation für die Gastgeber: Die Gäste aus Rothenburg waren bis an die Spartans-Endzone gelangt und hatten noch zwei Versuche, um die Distanz von nur 9 Yards überwinden und durch einen Touchdown womöglich sogar die Führung übernehmen zu können. Da aber kam es zum spektakulärsten Spielzug des Tages: Einen als kurzer Screen auf den Running Back gedachten Pass fing Defense End Adam Benkovic (#98) ab und trug das Ei, von Mannschaftskollegen abgeschirmt, in unwiderstehlichen 85 Yards-Sprint die Seitenlinie entlang in die gegnerische Endzone. Halbzeitstand nach erneutem Extrapunkt Walser 14:3: für die Spartans.
Trainer resümieren am Ende das Spiel: Wir sind im Plan, wir werden auch in den letzten beiden Spielen alles geben.
Das dritte Viertel gehörte dann den Rothenburgern. Sie brachten durch einen Touchdown-Pass die einzigen Punkte des Viertels zum 14:9 aufs Brett. Den Extrapunkt blockte Max Walser, der - wie schon die ganze Saison - die Spartans-Defense souverän führte.
Schöner support in der Halbzeit-Pause von „Impact Cheer Innovation“ vom TSV Pfuhl
Im Schlussviertel besannen sich die Spartans dann wieder auf ihre Stärken und liefen den Ball mehr. #7 Hunter Sturgeon und #30 Felix Klein erliefen je einen Touchdown. Den Knights gelang noch ein Pass-Touchdown zum 28:15, gefährlich wurde es aber nicht mehr. Tatsächlich hatten die Spartans noch Chancen auf einen weiteren Touchdown, an der 2-Yard-Linie lief aber die Uhr aus.
Ein besonderer Dank des Spartans-Vorstands geht an die zuständigen Verantwortlichen der Stadt Neu-Ulm und den Platzwart des Dietrich-Lang-Sportzentrums. Da die Spartans die überalterten Football-Tore dringend erneuern müssen, hat die Stadt Neu-Ulm toll reagiert und neue Bodenhülsen setzen lassen. Da das Fundament eine längere Zeit zum Aushärten benötigt, hat der Platzwart zur Überbrückung mobile Fußball-Tore (siehe Foto) bereitgestellt. Dadurch war es möglich, das Spiel gegen die Knights im Stadion auszutragen und nicht auf den Kunstrasen-Platz ausweichen zu müssen.
Am 12. August. gibt es das letzte Heimspiel 2023 gegen die Amberg Mad Bulldogs, verbunden mit einem „Blaulicht-Day“: Da sind alle Alltagshelfer, also Polizei, Feuerwehr, THW, Rettungsdienste und Bundeswehr eingeladen – bei freiem Eintritt. Und am 20. August fahren die Spartans dann noch zum Rückspiel gegen die Knights nach Rothenburg ob der Tauber, wo sie hoffen, die Saison in der Regionalliga absolut positiv abschließen zu können.
Das ist ein Sammlung von facts in Vorschau auf das Match am kommenden Wochenende.
Und die unterstützenden Sponsoren und Partner haben sich ganz sicher über diese neue Begrüßungs-Leinwand gefreut.
Fotos / Text: pr4U