Spartans gewinnen packendes Spitzenspiel gegen Nürnberg Rams
Tabellenführung zurückerobert
Als einzige nun verlustpunktfrei
Im erwartet engen Spitzenspiel der Football-Regionalliga Süd behielten die TSV Neu-Ulm Spartans denkbar knapp die Oberhand: Sie schlugen am Sonntag die Nürnberg Rams auf deren eigenen Platz mit 21:20 (0:6, 14:7, 0:0, 6:8). Damit sind die Spartans nun nach drei Meisterschafts-Matches die einzige verlustpunkfreie Mannschaft und stehen allein an der Tabellenspitze.
Beide nach je zwei Spielen noch ungeschlagen, musste auf dem Nürnberger Zeppelin zwischen den TSV Neu-Ulm Spartans und den heimischen Rams um die vorläufige Krone in der Tabelle gehen. Dabei kamen die gastierenden Neu-Ulmer mit gehörigem Rückenwind aus ihrem Heimsieg gegen den vorher favorisierten, starken Landsberg X-Press in die Lebkuchenstadt, die Rams hatten ihrerseits zuletzt sehr deutlich mit 54:14 in Amberg gewonnen.
Den Beginn der Begegnung konnten die Spartans erfolgreich für sich gestalten. Die erste Angriffsserie der Neu-Ulmer wussten die Nürnberger Hausherren zwar noch zu stoppen, aber im zweiten Angriff gelang ein Touchdown durch Pass von Quarterback Hunter Sturgeon (#7) auf Luca Stieglbauer (#2 ), den Zusatzpunkt (PAT) erkickte Max Walser (#56) zum 7:00. Und die Spartans legten nach: Den folgenden Kickoff konnte Andreas Lefrank für Neu-Ulm sichern und so direkt das Angriffsrecht zurückerobern. Wenig später gab es damit den nächsten Spartaner-Touchdown von Hunter Sturgeon auf Daniel Nässler (#89), der mit spektakulärem Sprung in der Endzone fing. Der PAT-Versuch wurde abgewehrt, Spielstand 00:13. Dann aber kam eine starke Phase der Rams: Die Hausherren verkürzten auf 06:13, wobei dann der Neu-Ulmer Safety Joshua Verdugo (#32) durch sein Blocken den PAT verhinderte. Das sollte sich am Ende noch als entscheidend erweisen. Und mit auslaufender Uhr schafften es die Nürnberger per Lauf-Touchdown und nachfolgender 2-Punkt-Conversion erstmals in Führung zu gehen und gleich danach war beim Stand von 14:13 Halbzeit.
Den – wenn auch knappen – Rückstand erklärt Spartans Headcoach Daniel Koch so: "Gerade im zweiten Viertel merkte man doch, dass uns mit Steffen Ganghof, Adam Benkovic, Michael Mühlfeld, Nikolas Wittig und Patrick Rodriguez gleich fünf Spieler in der Defense Line gefehlt haben. Dadurch hatten wir mit dem Laufspiel doch einige Probleme. Dass alle wahrscheinlich in zwei Wochen wieder einsatzbereit sind, wird uns sehr helfen."
In der zweiten Halbzeit konnte die Spartans-Defense das Lauf-Spiel der Rams dann zwar besser stoppen, dennoch erhöhte Nürnberg nach einem Trickspielzug im vierten Versuch und mittels mehrerer guter Pässe auf 20:13. Sie versuchten mit einer weiteren 2-Point-Conversion auf mehr als einen Touchdown Abstand davon zu ziehen. Das aber konnte die Spartans-Abwehr verhindern. Fünf Minuten vor Schluss kam also der Neu-Ulmer Angriff wieder aufs Feld und Hunter Sturgeon bediente seine Receiver Stieglbauer, Nässler, Endl und Huster sehr abwechslungsreich. Den Drive abschließen konnte Running Back Yosley Azcuy-Povea (#25) mit einem Lauf-Touchdown zum 19:20.
Da lag auf der Hand: Der Coaching Staff der Spartans musste sich entscheiden zwischen der Möglichkeit per (relativ) sicheren PAT ausgleichen und so vermutlich mit einem Unentschieden nach Hause fahren oder – Variante 2 – die 2-Point-Converson zu wagen und mit diesen zwei Punkten die Führung zurück zu erobern. Die Spartans setzten alles auf diese Karte und gingen für 2 Punkte, Hunter Sturgeon fand Janne Endl (#80), der den Ball sicher fing. Spielstand 21:20.
Jetzt waren aber noch etwas über zwei Minuten auf der Uhr, welche der Nürnberger Angriff nochmals für eine Wende hätte nutzen können. Aber da hatte die Spartans-Defense was dagegen, war voll da, wehrte alle Passversuche des Gegners ab, auch als die Nürnberger nach kurzem, zwischenzeitlichen Neu-Ulmer Ballbesitz unter Einsatz aller Auszeiten noch einmal vier Versuche mit etwa 30 Sekunden bekamen. Die Risiko-Entscheidung der Spartans, auf Sieg zu spielen, hatte sich also ausgezahlt.
Offense Coordinator Carter Gusway bilanziert: "Nürnberg war ein wirklich starker Gegner. Das Team ist gut gecoacht, zwei junge Spieler konnten kürzlich eine Zusage für Football-Karriere an US-Colleges ergattern. Ein ganz wichtiger Sieg gegen ein tolles Team."
Und Quarterback Hunter Sturgeon resümiert: "Der Moment als wir heute 13:20 zurücklagen und das Spiel zu entgleiten drohte, war sehr wichtig. In solchen Momenten sieht man, wie ein Team mental aufgestellt ist. Dass wir das Comeback geschafft und gewonnen haben, wird uns in ähnlichen Situationen später in der Saison helfen."
Die Spartans sind nun eine Woche spielfrei, bevor am 27. Mai die München Rangers als Gast nach Neu-Ulm kommen (16 Uhr). Die Rangers konnten bisher ein Spiel gewinnen, ihre Spiele gingen aber alle nur denkbar knapp aus - mit weniger als einem Touchdown Unterschied.
Fotos: 30nullvier_photographie
Text: pr4u