Burghausen tickert nachher: "Das war wieder ein Ritt" – QB Robin Otto schwer verletzt
Die Crusaders waren der befürchtet-unangenehme Gegner. „Aber“, stellt Daniel Koch, der Cheftrainer der Neu-Ulm Spartans, fest, „in Burghausen haben wir mehr verloren haben als nur ein Spiel. Der Verlust von Robin ist schon ein wirklich herber Schlag für uns.“ Bei der knappen und letztlich vermeidbaren 24:14-Schlappe (7:7 / 7:0 / 7:0 / 3:7) schied ausgerechnet der fast unersetzliche Quarterback Robin Otto (#7) frühzeitig aus. Mit einem Beinbruch. Nach vielen Jahren ohne solch schwere Verletzung, ist das ein harter Schlag, der sich wohl auf die gesamte Saison auswirken wird. „Insgesamt gab es aber da in Burghausen aus unserer Sicht dennoch sehr viel Positives“, gibt Koch zu Protokoll.
Auch in diesem Spiel war die Spartans-Defense „wieder absolut auf dem Posten“. Sie hat erneut selbst einen Touchdown gemacht durch einen zurückgetragenen Ball von Michael Markgraf. Das Laufspiel war in der Offense wieder dominant. Leider haben sich die Spartaner wie in den letzten Wochen durch mehrere Ballverluste das Leben schwer gemacht. Zum Schrecken der mitgereisten Fans und derer, welche den Liveticker verfolgten, gab’s gleich zu Beginn den ersten Nackenschlag: Die Offense verspielte im allerersten Drive das Angriffsrecht durch ein Fumble. Die Crusaders-Defense nahmen das Geschenk an und trugen den Ball umgehend zum Touchdown in Spartas Endzone. Auch direkt zu Beginn der zweiten Halbzeit gaben sie beim Kick Return Ball verloren, wodurch die erhoffte Aufholjagd voerst gestoppt wurde. Stattdessen hatte Burghausen in aussichtsreichster Position unmittelbar vor Endzone der Spartans das Angriffsrecht geschenkt bekommen.
Daniel Koch bescheinigt seiner Mannschaft dennoch: „Alles in allem hat das Team großartig gekämpft. Auch mit dem Ersatz-Quarterback Matthias Glaser kamen wir noch zu Punkten und auf 14:21 nah heran. Das ist ganz besonders bemerkenswert, weil der Matthias überhaupt erst im Winter mit dem Football-Spielen begonnen hat und sich in dieser toughen Situation sehr abgeklärt gezeigt hat. Eigentlich klappt im Moment das meiste bei uns, Wir müssen allerdings endlich die vielen Ballverluste abstellen, mit denen wir uns immer wieder um den Lohn unserer Arbeit bringen.“
Ein nicht erfolgreicher Fieldgoal-Versuch und die Chance, kurz vor Schluss noch einen Touchdown zu erzielen, zeigen: Mit etwas Fortune wäre sogar ein Sieg an der Salzach drin gewesen. Das zeigt, wie richtig die Prognose im Vorfeld der Begegnung war: „Das wird wieder eine enge Kiste.“ Dementsprechend stöhnte der Ticker der Crusaders kurz vor Ende der Partie: „… ist das spannend …“, um dann abschließend festzustellen: „… heijeijei war das wieder ein Ritt ...“ Mit dem Platztausch wurde es also nichts – die Crusaders bleiben Dritter und die Spartans dahinter Vierter.
Die Fotos von Szenen nach der Begegnung zeigen nicht nur, wie solidarisch die Spartans mit ihrem schwer verletzten Team-Captain waren und sind, sondern sie strahlen auch aus: Die Spartans sind stolz auf die erbrachte Leistung und bringen eine gehörige Portion Optimismus auf, mit der sie in die nächsten Begegnungen gehen. Eine Ahnung vom Spirit vermittelt auch ein fb-post am Tag nach dem Match an die Adresse von Robin Otto aus dem Kreis der Organisationsstabes: „du hast die schwere Verletzung genommen wie ein echter Leader. Während man auf den Rettungswagen mit unglaublichen Schmerzen wartet, dem Backup Tipps für das Spiel zu geben, ist mehr als man erwarten darf. Das Team wartet auf seinen Captain."
Nichtsdestotrotz: Für die nächsten Spiele, angefangen mit dem Heimspiel im Dietrich Lang-Stadion am kommenden Samstag (10. Juni, Kickoff 16 Uhr) gegen die München Rangers, müssen sich Koch und sein Coaching-Staff jetzt natürlich einiges einfallen lassen. Da macht sich im Projekt Sparta keiner was vor. Die veränderte Personalsituation in der Offense ohne den etatmäßigen Quarterback, der wohl in dieser Saison nicht zur Verfügung stehen wird, ist „eine Herausforderung“, die der Headcoach allerdings annimmt. „Mit unseren nach wie vor gegebenen Stärken bleiben wir auch ohne Robin Otto gefährlich, denke ich. Und ich weiß, dass unsere großartige Defense dem Angriff auch den Rücken freihält.“