16.06.2024
Spartans bleiben dran im Meisterschafts-Rennen

Heimspiel gegen X-Press am Ende scheinbar noch mal spannend - Aber: Sieg letztlich ungefährdet

Im Match der American Footballer im TSV 1880 Neu-Ulm gegen den Landsberg X-Press kam kurz vor Schluss noch sowas wie Spannung auf - aber im Grunde hatten die Hausherren alles Griff. Ganz starke Leistung, wenn man bedenkt, wer da in Landsberg alles mitspielt. Am Ende dieses Meisterschaftsspiels in der Regio Süd vor 600 begeisterten Zuschauern hieß es 24:17 (7:0 / 3:3 / 7:0 / 7:14).



Einschwören auf ein starkes Spiel - Foto: Andreas Theimer


Head Coach und Defense Coordinator Daniel Koch insturiert seinen Mannschaftsteil

Nur eine Woche nach dem Hinspiel in Landsberg hatten die Footballer des TSV Neu-Ulm nun bereits das Rückspiel zu Hause. Nachdem der X-Press in der Vorwoche den Lauf-Angriff  der Spartans kaum stoppen konnte, hatten sich die Gäste schon etwas einfallen lassen müssen. Im Überraschungs-Paket waren zum einen Spieler, die eigentlich nach der Vorsaison hatten aufhören wollen, aber aus dem „Ruhestand“ zurückgeholt werden konnten. Zum anderen war Peter Arentsen mit von der Partie, ein prominenter Neuzugang, der bis vor zwei Jahren in der 1. Bundesliga bei den Allgäu Comets gespielt und auch als Team Captain fungiert hatte; nicht zu vergessen, dass er auch schon im Trikot der deutschen Nationalmannschaft unterwegs war.



Die Cheerleaders aus Pfuhl trugenn sehr zur guten Stimmung bei - Hier: die Pausen-show

So kam es, dass die Neu-Ulmer Offense langsamer als in der Vorwoche übers Feld marschierte, aber sie marschierte dennoch. Ganze 19 Spielzüge und fast zehn Minuten dauerte die erste Spartans-Angriffsserie, in der über 90 Yards überbrückt wurden, bevor Running Back Mike Höchsmann (#16) endlich den ersten Touchdown (TD) erlief und die ersten Punkte machte. Den Extrapunkt (PAT) erkickte (wie nach den anderen beiden TD) Max Walser (#56).


Max Walser kickt - Foto: Andreas Theimer

Damit war das erste Viertel auch schon beinahe vorbei. Dem Landsberger Angriff gelangen zwar in seiner ersten Serie auch einige gute Aktionen, aber kurz vor der Mittellinie stoppte die stark eingestellte Neu-Ulmer Defense die Gäste. Eine starke Leistung, angesichts einiger Hochkaräter im gegnerischen Team. Zu nennen ist da Quarterback Brad Jones (#3), der zuvor schon bei fünf anderen europäischen Teams -  zum Beispiel im ELF-Team der Prague Lions – spielte; zu nennen ist auch Running Back Dwayne Milton (#1), der 2023 als Aktiver bei den Fursty Razorbacks bester Läufer der GFL2 war. Insgesamt sind die Landsberger, verstärkt mit fünf Amerikanern, dieses Jahr das Team in der Regionalliga mit den meisten Imports.


Übergibt QB Sturgeon an Mike Höchsmann oder ...? - Foto: Andreas Theimer

Im zweiten Angriff war die Neu-Ulmer Offense nur kurz auf dem Feld - ein tiefer Ball von Quarterback (QB) Hunter Sturgeon (#7) sah aussichtsreich aus, im letzten Moment lief aber X-Press-Verteidiger Bryant Hayes dazwischen und fing das Ei ab. Wieder stand die Defense aber wie ein Bollwerk und wehrte vier Versuche ab.



Foto: Andreas Theimer

Hier war schon zu erkennen, dass beide Teams am heutigen Tag sehr risikobereit waren: Landsberg spielte den vierten Versuch an der eigenen 25-Yard-Linie aus, anstatt zu punten. Das sollte sich durchziehen, die 600 Fans bekamen keinen einzigen Punt im ganzen Spiel zu sehen. Die gute Feldposition führte dann auch zu einem Fieldgoal durch Max Walser und zur zwischenzeitlichen 10:0-Führung. Aber im nächsten Angriff zog Landsberg mit einem Fieldgoal nach. Mit 10:03 ging es in die Pause.

 

Offense Coordinator Turner Sturgeon mit seinem Quarterback Hunter Sturgeon -Foto: Andreas Theimer

Nach der Halbzeit kam Landsberg zunächst gut in Schwung, wurde aber dann doch zu einem Fieldgoal-Versuch gezwungen, diesmal segelte der Ball rechts vorbei. Im folgenden Angriff der Spartans dann vielleicht eine der entscheidenden Szenen des Spiels: nachdem die ersten drei Versuche ergebnislos blieben, gingen die Neu-Ulmer auch ins Risiko und spielten in eigener Hälfte einen vierten Versuch aus. QB Sturgeon bediente Wide Receiver (WR) Patrick Schempf (#9) mit einem wichtigen Pass, der setzte zu Fuß dann noch etliche Yards obendrauf. Insgesamt war Schempf, wie so oft diese Saison, der Mann für wichtige Catches in dritten und vierten Versuchen. Den Rest erledigten dann wieder die starke Offense Line und die Running Backs Mike Höchsmann, Dirk Mainka (#34) und Felix Klein (#30) im Wechsel, bevor Hunter Sturgeon den Ball mit spektakulärem Sprung zum 17:3 selbst in die Endzone hechtete.

 

Im letzten Spielviertel zeigte dann der RB des X-Press doch noch seine Klasse. Mit einem 25-Yard-Run verkürzte Milton auf 17:10. Allerdings dauerte es nicht lange bis erneut Mike Höchsmann per Lauf wieder den Vorsprung von zwei TD erzielte. In den letzten fünf Minuten wechselten die Spartans dann viel durch. Das führte zu einer gestoppten Angriffsserie: Landsberg gelang es, einen Neu-Ulmer Fieldgoal zu blocken und kam dabei in eine so in gute Feldposition, dass QB Brad Jones sein Team auf 24:17 heranbringen konnte. Der folgende Versuch eines Onside Kicks ging aber daneben. Die verbleibende Spielzeit von wenigen Sekunden konnten die Spartans abknien.

Headcoach Daniel Koch bilanziert: "Ich bin sehr stolz auf das Team und darauf, wie schnell sich unsere Jungs in dieser Saison auf neue Herausforderungen einstellen. Peter Arentsen und die anderen Rückkehrer in der DL des X-Press haben uns ein ganz neues Bild gegeben, auf das wir uns nicht durch Video-Studium und im Training vorbereiten konnten. Trotzdem war unser Angriff wieder sehr solide. Und auch, dass wir in der Defense Spieler stoppen, die schon in der höchsten Liga Europas gespielt oder in der 2. Bundesliga dominiert haben, zeigt eine sehr starke Entwicklung. Woche für Woche werden wir besser, was für die wahrscheinlich entscheidenden Spiele gegen die Rams in Nürnberg und zu Hause im Rückspiel gegen die Franken Knights hoffen lässt."

Bevor die Spartans aber auf diese Kaliber treffen, gegen die Rams (am 7. Juli  in Nürnberg) und gegen die Knights (am 3. August im Heimspiel), steht am nächsten Sonntag das Match gegen die München Rangers in der Landeshauptstadt an. Die Rangers stehen mit zwei Niederlagen gegen Nürnberg und zwei Siegen gegen Passau nur in der Tabellenmitte, sind aber keinesfalls zu unterschätzen. Koch: „Wenn wir unser ehrgeiziges Ziel erreichen wollen, müssen wir – unabhängig vom Ergebnis anderer Begegnungen – alle

Text / alle nicht mit Urheber-Namen gekennzeichnete Fotos: pr4U



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