Gegen Würzburg Panthers soll wie im Vorjahr ein Sieg her
Binsenweisheit: Das nächste Spiel ist immer das Schwerste. Das gilt auch für die Senior-Spartans im bayerischen Oberhaus des American Football. Im Auswärts-Match gegen die Würzburg Panthers wollen die Neu-Ulmer, die nach einer beispiellosen Erfolgsserie mit zwei Aufstiegen in Folge in die 3. Liga gesprintet und auch da zwei Jahre erfolgreich waren, nun am kommenden Sonntag die Serie knicken: Nach sage und schreibe einem Dutzend Niederlagen in Folge „muss ein Sieg her“, fordert Spartans Head Coach Daniel Koch.
Der Gegner, den die Spartans im letzten Jahr zum Saisonstart im heimischen Dietrich-Lang-Stadion noch klar mit 12:00 (0:0 - 6:0 - 0:0 - 6:0)bezwingen konnten, hatte dann im Verlauf seiner ersten Regionalliga-Saison nach und nach an Format gewonnen. In diesem Jahr lief der Meisterschaftsauftakt auch nicht so wie gewünscht. Panthers-Headcoach Martin Hanselmann, der immerhin eine Zeit lang Headcoach der Herren-Nationalmannschaft war und 2001 mit dem Team die Europameisterschaft gewann, hat inzwischen mehrfach selbstkritisch zugestanden, das Vorbereitungsprogramm gegen zwei Erstligisten sei vielleicht doch zu ehrgeizig und zu tough gewesen. Die überdeutlich verlorenen Spiele gegen die Munich Cowboys und die Ingolstadt Dukes hätten vor allem der Offense, die keinen einzigen Punkt aufs Scoreboard bringen konnte, wenig bis keine Rückschlüsse über das tatsächliche eigene Potential erlaubt.
Koch, der sich das Spiel X-Press vs. Panthers, Endstand: 33:0 (14:0 - 6:0 - 13:0 - 0:0), am vergangenen Wochenende angeschaut hatte, durfte feststellen, dass die Panthers in Landsberg tatsächlich den Ball nur schwer bewegen konnten. Sein Eindruck: „Tatsächlich sehe ich im Würzburger Programm gewisse Parallelen zu den Spartans: Auch die Würzburger haben einen hohen Anteil an Football-Anfängern im Team und einem großen Kader. Es wird am Sonntag wohl ein sehr, sehr spannendes Spiel – eben, weil die Grundvoraussetzungen so ähnlich sind.“
Für den Spartans-Cheftrainer wird es Zeit, nach der langen Durststrecke ohne Sieg „vor allem uns selbst endlich mal wieder zu beweisen, welches Potential wir wirklich im Team haben. Und: dass wir das auch auf dem Feld abrufen können. Ich wünsche es unseren jungen Spielern sehr, dass wir uns für die viele harte Arbeit im Training, an dem im Durchschnitt knapp 40 Mann teilgenommen haben, belohnen können. Wir brennen darauf zu beweisen, dass wir in der Liga dieses Jahr mitreden können und wollen.“
Die Spartans fahren ziemlich komplett nach Würzburg. Verletzt fehlen nur der junge Anton Schoger (#65), der erst im letzten Jahr aus der A-Jungend aufgestiegen war und sich sofort zu einer festen Größe in der O-Line entwickelt hatte, sowie Safety und Teamcaptain Tobias Lang (#15). Den derzeitigen Entwicklungsstand der beiden Mannschaftsteile sieht Koch so: „In der Offense stelle ich immer mehr Rhythmus und Sicherheit im Spiel fest.“
Hier gilt es, nach dem Karriere-Ende des langjährigen Quarterback Robin Otto (im Foto beim Auftaktsieg gegen die Panthers 2017 mit der #7 noch am Ball) auch die etablierten Stammkräfte Lasse Bartels und Max Bär zu ersetzen, die beide pausieren wegen ihres Studiums. An deren Stelle stehen aber als Receiver bereit zum Beispiel Lukas Huster, Jeeva Hiddagoda-Gamage, Jonas Urbanski, Can Mitchell und Burhan Hodzic. Alle sind aus der Spartans-Jugend gekommene Eigengewächse oder haben im Herrenteam ganz neu angefangen. Und dazugestoßen ist noch Rany Jones, der zuletzt bei den Königsbrunn Ants gespielt hat und jetzt zusammen mit seinem Vater Bill Jones, dem neuen Offense Coordinator, zu den Spartans gewechselt ist.
Angesichts dieser größtenteils erst in den letzten beiden Jahre zu Spartans-Seniors gewordenen jungen Kräfte „ist es gut, dass wir eine starke Offense Line und für das Laufspiel um Mac Retto und Matthias Ast haben“, sagt Koch und fährt mit Blick auf die Defense fort: „Die Defense Line mit Spielern wie Steffen Ganghof, Jermaine Wolff und Harald Kugler, die von Anfang an im Projekt Sparta dabei waren und maßgeblich an allen Erfolgen beteiligt waren, konnten wir mit guten neuen Jungs ergänzen. Bei den Linebackern und im Defense Backfield haben wir ebenfalls gute Tiefe.“
Daniel Koch will damit sein Team nicht einfach stark reden, sondern sieht dem dritten Ligaspiel mit aus seiner Sicht begründetem Optimismus entgegen. Er weiß wohl, wie ambitioniert der nächste Gegner ist. Die Herrenabteilung American-Football der Freien Turner Würzburg, die sich zum 1. Januar 2019 vom Hauptverein trennen und einen eigenen Verein gründen will, hatte sich zu Saisonbeginn vorgenommen, in zwei Jahren in der 1. Bundesliga zu spielen.
Text: pr4U
Header-Foto: pr4U
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