Gegen Tabellen-Letzten wollen und sollen sich alle zeigen - Gesamtes Team soll ein Mentalitätsmonster sein - Schempf wieder Spielführer
Die Auswärts-Niederlage gegen die Augsburg Centurions im Spitzenspiel vor zwei Wochen haben die TSV Neu-Ulm Spartans verdaut. Jetzt stehen zwei Heimspiele an: An diesem Samstag kommt der Tabellenletzte München Rangers ins Muthenhölzle; und am Samstag drauf werden die Passau Pirates, Vorletzte in der Tabelle, erwartet. Obwohl beide Teams vermeintlich leichte Gegner sind, wollen und sollten die Neu-Ulmer Regionalliga-Footballer die Begegnungen keinesfalls auf die leichte Schulter nehmen. Es gibt gute Gründe, dass die Matches unerwartet eng werden könnten, enger als den favorisierten Neu-Ulmern wohl lieb ist.

Das Fachportal Football aktuell taxiert die Situation äußerst optimistisch pro Neu-Ulm, ohne allerdings den verletzungsbedingten Ausfall von Quarterback Hunter Sturgeon zu berücksichtigen

Auf die beiden kommt es besonders an: Max Walser (#65) und Patrick Schempf (#9) beim Kickoff in Passau.
In erster Linie macht die Rippen-Verletzung, die Stamm-Quarterback Hunter Sturgeon in Augsburg schon im ersten Viertel zur Aufgabe zwang, seinen Einsatz nun, zwei Wochen später, doch fraglich. Spartans-Headcoach Daniel Koch: "Hunter ist zwar ein Kämpfer und gibt alles, um schnell wieder fit zu werden. Aber so eine Verletzung ist keinesfalls eine Lappalie. Wir wollen da natürlich nichts riskieren und arbeiten daher einen neuen Gameplan mit Patrick Schempf als Quarterback aus."
Schempf ist bekanntlich einer der Leistungsträger in der Offensive der Spartans, allerdings normalerweise vor allem als Wide Receiver. Aber er ist sowas wie ein "Schweizer Taschenmesser" für sein Team., will heißen: Er ist außerordentlich vielseitig, einsetzbar, sowohl als Passempfänger wie auch als Blocker, hilft zudem immer wieder als Läufer aus. Neben diesen Fähigkeiten ist er auch seit mehreren Jahren Teamcaptain und ein Führungsspieler.
Die Aufgabe als Quarterback ist aber natürlich eine ganz andere Nummer. Diese Herausforderung hatte Schempf in Augsburg in den drei Dritteln, in denen er für Sturgeon eingesprungen war, erstaunlich gut angenommen und gut gemeistert. Dabei hatte er diese Rolle des Spielführers bisher nur in der Offseason und auch zuletzt vor zwei Jahren übernommen.

Auf sie kommt es besonders an: Das gesamte Team muss von der Mentalität her total "da" sein - vom Kickoff bis zum Schluss, um am Ende so strahlen zu können wie nach dem Kantersieg in Passau.
"Verletzungen haben uns ja dieses Jahr doch sehr gebeutelt. Wir sind schon das ganze Jahr dünn besetzt auf der Running Back-Position, auf der uns inzwischen 4 Spieler ausfallen, 3 davon für die komplette Saison. Auch in der Defense wird der Kader dünner. Ich glaube aber, dass uns das als Team langfristig sogar gut tut, dass jetzt jeder einen Schritt nach vorne machen muss. Hunter ist seit vier Jahren so eine Bank, dass wir uns natürlich oft auch darauf verlassen, dass er wichtige Plays macht. Nun, da er ausfällt, ist jeder gefordert, nochmal eine Schippe draufzulegen und selbst derjenige zu sein, der im richtigen Moment Akzente setzt", so Headcoach Koch.

Auch von diesen Athleten sollten starke Impulse ins Team ausgestrahlt werden.
Mit den München Rangers kommt am Samstag (Kickoff um 16 Uhr) zunächst das einzige noch sieglose Team der Regionalliga Süd ins Dietrich-Lang-Sportzentrum nach Neu-Ulm. Das Hinspiel in München zum Saisonauftakt ging mit 28:00 an die Spartans, München hat seitdem allerdings auch mehrere Ausfälle. Letzte Saison konnten sie in ähnlicher Situation den Spartans aber dennoch einen harten Kampf liefern und unterlagen nur knapp mit 31:36 im letzten Heimspiel 2024. Spannung verspricht das Match also dennoch für alle Fans.
Text / (Archiv-)Fotos: agentur pr4U